Wirtschaftsinformatik-Studierende entwickeln digitales Frühwarnsystem für Bienenstöcke am Bildungscampus
Was haben Wirtschaftsinformatiker*innen mit Bienenstöcken zu tun? Eine ganze Menge – wie ein aktuelles Projekt der DHBW Heilbronn zeigt. Studierende der Wirtschaftsinformatik entwickelten ein digitales Frühwarnsystem, das Anomalien im Bienenstock erkennt und den Imker automatisch alarmiert.
Hinter einem Bienenstock steckt ein komplexer Superorganismus, der über verschiedene Abläufe das Leben von ca. 60.000 Bienen im Gleichgewicht hält. Wird der Stock z.B. von der Varroamilbe befallen, erhöhen die Bienen die Temperatur auf 40 Grad, was die Milben abtötet, aber für die Bienen gerade noch erträglich ist. Die hohe Temperatur zeigt dem Imker dann, dass der Stock von Schädlingen befallen ist.
Für die am Bildungscampus installierten digitalen Bienenstöcke analysierten die Studierenden zunächst Rohdaten zu Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die über vier Sensoren in Futter- und Brutkammer erfasst werden. Auf Basis imkerlicher Expertise – insbesondere durch Dr. Thomas Gietzelt – definierten sie Grenzwerte, die Hinweise auf Brutstart, Schimmelgefahr oder Krankheiten liefern können.
Die Daten wurden anschließend in einer Systemarchitektur geordnet, ausgewertet und in einem Live-Dashboard visualisiert. Wird ein Grenzwert überschritten, erhält der Imker einen E-Mail-Alert. Projektverantwortlicher und Auftraggeber Christian Harms zeigte sich sehr zufrieden mit der strukturierten Datenaufbereitung und der leistungsfähigen Architektur.
Die digitalen Bienenstöcke sollen in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden: Geplant sind u. a. digitale Waagen zur Ertragsmessung sowie Frequenzsensoren, die akustische Veränderungen erfassen und Schädlinge wie die asiatische Hornisse identifizieren können.
Dieses praxisnahe Projekt zeigt, wie Wirtschaftsinformatik innovative Lösungen für ökologische Fragestellungen liefert.



