Studieninfotag an der DHBW Heilbronn: „Der Praxisbezug wird im Studium immer hergestellt“
Etwa 170 interessierte junge Menschen haben sich beim landesweiten Studieninfotag über die Studienangebote der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heilbronn informiert. Neben Schnuppervorlesungen sowie Vorträgen zum dualen Studium und der richtigen Bewerbung fanden persönliche Beratungsgespräche und eine Fragerunde mit der Sprecherin der Studierendenvertretung (StuV) statt.
Duales Studiensystem nachgefragt
Bereits zum ersten Vortrag der DHBW-Studienberaterin Katja Eickert füllte sich das Forum am Bildungscampus. „Das duale Studium gibt ihnen die einmalige Möglichkeit herauszufinden, was wirklich zu ihnen passt“, empfahl die Eickert. „In den Praxisphasen durchlaufen sie in der Regel alle Abteilungen ihres Partnerunternehmens und können selbst erfahren, wo sie sich zu Hause fühlen“. Aber auch für die Dualen Partner ist das Studienmodell eine Möglichkeit, passgenau Fachkräfte zu besetzen. „Ihr Partnerunternehmen hat drei Jahre in sie investiert, daher ist die Übernahmequote beim dualen Studium verhältnismäßig hoch“, schloss sie den Vortrag.
Anna-Lena, 16, kam mit ihren Eltern aus dem Raum Freiburg. Sie möchte später gerne in der Weinbranche arbeiten und ergriff die Gelegenheit, um sich den bundesweit einmaligen dualen Studiengang Wein – Technologie – Management anzuschauen. Früh am Morgen im Vortrag zum Dualen Studium, danach Gespräche mit dem Studiengangsteam und die Schnuppervorlesung des Dozenten Alexander Spöri – Anna-Lena nutzte alle Möglichkeiten, um sich ein genaues Bild vom dualen Studium und der DHBW Heilbronn zu machen.
Einblicke ins Studileben aus erster Hand
Hannah Waha, StuV-Sprecherin an der DHBW Heilbronn, gab im Rahmen einer Fragerunde im Forum ehrliche Einblicke in den Studienalltag. Finanziell sei es „gut machbar“, sich das Studium eigenständig zu finanzieren, sie habe sogar genug, um monatlich nocht ewas zur Seite zu legen. Besonders schätze sie die enge Verzahnung von Theorie und Praxis: „Der Praxisbezug wird im Studium immer hergestellt“, dadurch könne sie sich Inhalte auch viel besser merken. Obwohl es keine Semesterferien gebe, habe sie „genug Freizeit“. Die Urlaubstage müssen während der Praxisphasen genommen werden, dafür hätten sie an diesen Tagen auch wirklich frei und müssten – anders als an Unis oder Hochschulen – nicht parallel noch Hausarbeiten schreiben oder für Klausuren lernen. Da die Studierenden in kleinen Kursen zusammengefasst sind, habe man schnell neue Kontakte. Dennoch dürfe man das Studium nicht unterschätzen, aber für einen guten Ausgleich sorge die STuV mit vielen Party- und Sportangeboten.
Tipps für die Bewerbung von Dualen Partnerunternemen
Julia Baroth und Hasal Erdogan vom Dualen Partner Schwarz Gruppe empfahlen den Schüler*innen, vor der Studienentscheidung möglichst viele Informationen einzuholen. Dann könnten die Schüler*innen in der Bewerbung genau darauf eingehen, warum sie diesen Betrieb gewählt haben und welche Stärken sie mitbringen. „Im Anschreiben haben Sie die einmalige Gelegenheit uns neugierig auf sich zu machen“.
Infovorträge der Studiengänge
Von Wirtschaftsinformatik über BWL-Handel bis hin zum Digital Commerce Management – was genau sich hinter diesen Namen verbirgt, konnten die Schüler*innen am Vormittag herausfinden. „Digital what?“, so eröffnete Studiengangsleiterin Prof. Dr. Daniela Wiehenbrauk ihren Vortrag. Um dann mit dem Bild des Kaleidoskops zu erklären, welche Vielfalt im Digital Commerce steckt. Vom smarten Kühlschrank, mit dem man Lebensmittel bestellen und Filme abspielen kann, über alle Social-Media-Kanäle bis hin zu Augmented Reality Lösungen – das Schaufenster von 1920 hat in den letzten 100 Jahren eine erstaunliche Entwicklung genommen. Zu verstehen, wie diese Technologien funktionieren und welches Angebot am besten zu den Kunden passt, ist das Ziel des Studiums Digital Commerce Management.
Schnuppervorlesungen, um das Studium selbst auszuprobieren
In den Schnuppervorlesungen gab es Antworten auf außergewöhnliche Fragen: Warum tränen die Augen, wenn man auf eine Chilischote beißt? Wo schmerzt es zuerst im Mund, wenn man ein Eis isst? Und wie verkostet man einen Wein richtig? Alexander Spöri umriss die biologischen und chemischen Grundlagen hinter dem Geschmacks- und Geruchssinn und beschrieb, wie sich Studierende langsam eine olfaktorische und gustatorische Bibliothek aufbauen, um Düfte und Geschmacksnoten genau unterscheiden zu können.
Auch im Studiengang BWL-Food Management drehte sich im Vortrag von Dr. Helge Fritsch alles um Gerüche und Geschmack: „Geruch spielt eine große Rolle bei der Genusswahrnehmung von Lebensmitteln“, so der Studiengangsleiter. Das Aromawissen lasse sich anwenden, um neue Produkte zu entwickeln. Das selbst auszuprobieren, sei fester Bestandteil von Projektarbeiten im Studiengang BWL-Food Management. Hier entwickeln Studierende innerhalb von zwei Wochen eine neue Geschmackskomposition aus Lebensmitteln, welche dieselben Duftnoten besitzen. Darüber hinaus erstellten sie einen vollständigen Business- und Marketingplan für die neuentwickelten Produkte.
Neu und bundesweit einzigartig: der Studiengang Personalisierte Ernährung
Ganz neu gestartet ist dieses Semester der Studiengang Personalisierte Ernährung mit einer Verbindung der Fachbereiche Gesundheit, Ernährung und Digitalisierung. Warum die Muttermilch das personalisierte Lebensmittel schlechthin verkörpert, erläuterte Dozentin Sabrina Antor. Muttermilch verändere sich nicht nur in der Konsistenz während des Stillvorgangs, sondern auch über das Lebensalter des Säuglings hinweg. Neue Studien haben ergeben, dass sogar passende Immunabwehrkörper in der Milch gebildet werden, wenn das Kind erkrankt ist. Um noch besser zu verstehen, welche Rolle Ernährung in unserer Gesundheit spielt, vereint der neue Studiengang digitale Technologien und Wissenschaft und ist eins der DHBW-Studienangebote, das Unternehmen und Studierende fit für die Zukunft macht.
Was kann man an der DHBW Heilbronn studieren?
An der DHBW Heilbronn können die IT-nahen Studiengänge Wirtschaftsinformatik, KI und Data Science und BWL-Digital Commerce Management, aber auch die betriebswirtschaftlichen Studiengänge BWL-Handel, BWL-Dienstleistungsmanagement und BWL-Food Management studiert werden. Ganz neu ist seit diesem Jahr der bundesweit einzigartige Studiengang Personalisierte Ernährung, der die Fachbereiche Gesundheit, Ernährung und Digitalisierung vereint. Seit zwei Jahren gibt es das technische Angebot BWL-Technical Management mit dem Fokus auf Wertstoffmanagement und Recycling. Eine Besonderheit ist der Studiengang Wein – Technologie – Management, der junge Menschen für die Herausforderungen der Weinbranche qualifiziert und in Kooperation mit der LVWO Weinsberg angeboten wird. Um an der DHBW Heilbronn studieren zu können, ist ein Vertrag mit einem dualen Partnerunternehmen nötig. Jeder Studieninteressent muss sich daher zunächst bei einem Unternehmen bewerben. Die Studierenden erhalten während der gesamten Studienzeit eine Ausbildungsvergütung und sind sozialversichert. Auslandsaufenthalte sind in Absprache mit den Partnerunternehmen sowohl während der Theorie- als auch Praxisphasen möglich.






