„Sie haben den coolsten Job der Welt": Alumnitalk Einkauf an der DHBW Heilbronn

Bereits zum zweiten Alumnitalk trafen sich am 12. Oktober 2021 knapp zwanzig Alumni der dualen Studiengänge BWL-Handel und BWL-Food Management mit ihrem Studiengangsleiter Prof. Dr. Carsten Kortum zu einer Videokonferenz.

Manche von ihnen haben erst im Herbst 2020 ihren Bachelor-Abschluss gemacht, andere sind bereits seit fast zehn Jahren im „coolsten Job der Welt“, nämlich in den Einkaufsabteilungen der großen und kleineren Händler tätig. Ob bei einem mittelständischen Bäckereibetrieb, im Biohandel, im Bereich Sportartikel, bei den Eigenmarken oder im Frischesortiment mit Obst und Gemüse: Alle finden ihren Job aufregend und berichten von spannenden (Preis-)Verhandlungen, herausfordernden Arbeitszeiten im Austausch mit chinesischen Lieferanten oder den ganz anderen Geschmackspräferenzen, denen sie in Frankreich oder anderswo auf der Welt begegnen.

„Ganz neu und anders“ – so fühlt sich auch die wiedergewonnene Präsenz im Studienbetrieb am Heilbronner Bildungscampus an: „Lange hätten wir die Zoom-Kacheln nicht mehr ausgehalten“, berichtet Prof. Dr. Carsten Kortum erleichtert und gibt seiner Hoffnung Ausdruck, dass auch die Alumni sich im kommenden (Früh-)Jahr wieder vor Ort am Stammtisch treffen können.

Noch ist es nicht soweit, noch starren die Absolventinnen und Absolventen in Hamburg und München auf den Bildschirm, wo Kortum einen kurzen Impuls zum Thema „Verhandlungsstile“ gibt: Die jungen Führungskräfte lernen die fünf Verhandlungsstile nach G. Richard Shells Typologie „Bargaining for Advantages“ (2018) kennen und reflektieren über ihre eigene Praxis: Rechnen sie sich nun dem Typ des „competitive, cooperative, accommodating, compromising or avoiding negotiators“ zu? Konflikten und Konfrontationen aus dem Weg zu gehen (avoiding), das kann sich keine*r vorstellen, da sind sich alle einig. Ihr Fazit lautet schließlich, dass sie mit einem kollaborativen Stil, der in kreativen Lösungsansätzen die beste Lösung für beide Verhandlungspartner sucht, die besten Erfahrungen gemacht haben. Verbreitet ist auch der wettbewerbsbetonte Ansatz (competing), bei dem es einen Gewinner und einen Verlierer gibt – je nach Marktmacht und -stärke, die man als Vertreter mancher Handelsriesen ausspielen könne. „Letztlich wechselt der Verhandlungsstil auch je nach Situation“, fasst Kortum seine langjährige Erfahrung zusammen: „Wenn Ihr Ansprechpartner wechselt oder neue Lieferanten auf den Plan treten, passen Sie Ihren Stil an, um zu einem befriedigenden Ergebnis zu kommen.“

Zum Abschluss des virtuellen Treffens überlegen alle Beteiligten, wie der Talk weiterentwickelt werden kann und welche Formate man sich für den künftigen Austausch wünscht. In den nächsten Tagen wird daher eine LinkedIn-Gruppe für den unkomplizierten spontanen Erfahrungsaustausch entstehen, es wird Einladungen zu den Vortragsreihen Deep Dive und Deep Retail geben. Im März und Juni nächsten Jahres freut man sich dann endlich auf mehr Präsenz: Das Fachsymposium „Retail Innovation Days“ ist am 30./31.3. geplant und im Juni 2022 wird es hoffentlich wieder ein Sommerfest auf dem Bildungscampus geben können.