Bilder aus dem Chaos und dem Licht: Ausstellung an der DHBW Heilbronn eröffnet
In der letzten Woche wurde die neue Ausstellung der Künstlerinnen Regine Fischer und Angelika Heinkel an der DHBW Heilbronn mit einer Vernissage eröffnet. Kunst und Kultur sind schon immer Teil der DNA der Studienakademie: Bereits mit der Einweihung der Gebäude am Bildungscampus Ost vor 14 Jahren fand die erste Ausstellung in den hellen Fluren der DHBW statt. Prof. Dr. Nicole Graf und die Künstlerinnen gaben in einem Interview Einblicke hinter die Prozesse in der Kreation, das Motto der Ausstellung und die Bedeutung von Kunst.
Kann das Pareto-Prinzip, also die Regel, dass man mit 20 Prozent Einsatz 80 Prozent der Lösungen erzielt, auch auf die Kreation von Kunst bezogen werden? Die Auflösung ist: Es gibt ein 80/20 Prinzip für die Kunst, aber leider funktioniert es ganz anders. Künstlerin und Designerin Regine Ursula Fischer erzählte im Gespräch mit unserer Rektorin Prof. Dr. Nicole Graf, dass 80 Prozent eines Bildes locker und schnell entstehen, aber die Spannung erzeugt man oft mit den letzten 20 Prozent - und das braucht Zeit, manchmal Wochen, Monate, vielleicht auch ein Jahr.
Zeit kann vergehen, aber die Initialzündung, der Funke, trägt viele Jahrzehnte weit. An das erste Bild, das sie malte, kann sich Angelika Heinkel noch lebhaft erinnern: eine Tierlandschaft. Die Ölfarben hat sie sich von ihren Eltern gewünscht. Dieses erste Bild hat eine Tür geöffnet: die Kraft der Kunst, sich mit Emotionen auseinanderzusetzen und daraus etwas Eigenes zu schaffen.
Wenn sich die Fahrstuhltür im zweiten Stock öffnet, sieht man das neueste Lieblingsbild von Heinkel: „Lutro“ – ein Ort auf Kreta. Man kann den Regenschauer, der dort in einem Sturm gegen die Fenster peitschte, förmlich fühlen. Regine Fischer stellt an der DHBW zwölf großformatige Bilder aus einer Schaffensperiode von zehn Jahren aus: Von üppigen Aktbildern über lasierte Landschaften und Blumen bis hin zu abstrakten Alltagsgegenständen ist für jeden etwas dabei.
Die Bilder, die die beiden Künstlerinnen Regine Fischer und Angelika Heinkel an der DHBW Heilbronn zeigen, sind unter den Titel "CHAOS durchlichtet " zusammengefasst. In manchen der von Hand und Finger gemalten Werke von Angelika Heinkel schimmert das Ur-Chaos durch, während die Landschaften von Regine Fischer lichtdurchflutet sind. Beide Künstlerinnen sind Multitalente und arbeiten auch als Kunsttherapeutin und Raumdesignerin. Kunst, davon ist die Therapeutin Angelika Heinkel überzeugt, kann den Alltag vergessen lassen, uns in einen Flow bringen und Stabilität geben. Regine Fischer will mit ihrer Kunst dazu einladen, auf eine Forschungsreise zu gehen und bei jedem Blick etwas Neues zu entdecken.
Nach ihrem Kunststudium an der Staatlichen Akademie für Bildende Kunst in Stuttgart absolvierte Angelika Heinkel eine Ausbildung zur Kunsttherapeutin und Heilpraktikerin, ein Beruf, in dem sie jetzt seit über 20 Jahren tätig ist. Diplom-Designerin Regine Fischer verfolgte nach ihrem Studium in Schwäbisch Gmünd ihre vielfältigen Talente mit Fortbildungen in Geomantie und NLP-Kursen. Beide Künstlerinnen leben in Stuttgart, kennen und schätzen sich seit vielen Jahren.
Für alle, die sich den „Staub des Alltags von der Seele waschen wollen“ (Pablo Picasso), ist die neue Ausstellung bis September in den Räumen der DHBW Heilbronn geöffnet.
Ausstellung: CHAOS Durchlichtet
Ort: DHBW Heilbronn, Gebäude 4
8-17 Uhr, montags bis freitags