Touchdown für Ben Nöding: Sportstipendiat, Global Teamplayer und Dualer Student

Ben Nöding ist ein Teamplayer: Nicht nur in seiner Bundesliga-Flag Football-Mannschaft, den Würzburger Wombats. Auch in seiner ersten Praxisphase bei seinem Dualen Partner PUMA durfte er im Global Strategy Team gemeinsam mit seinen Kolleg*innen das größte firmeninterne Event – das Line Freeze Grand Opening - vorbereiten. In unserem Interview spricht er über seine Leidenschaft Flag Football, warum internationale Erfahrungen wichtig sind und was Olympia 2028 für den Flag Football bedeutet.

Wie bist du auf die DHBW Heilbronn aufmerksam geworden? Was zeichnet aus deiner Sicht die Studienakademie aus?
Tatsächlich kam der erste Kontakt zur DHBW Heilbronn über meinen dualen Partner zustande. PUMA arbeitet schon lange mit der DHBW zusammen, aber auch aus meinem Freundeskreis hatte ich schon viel positives über die DHBW gehört. Zwei meiner Freunde aus Würzburg haben ebenfalls hier studiert.
Ich finde es sehr bemerkenswert, wie die DHBW Heilbronn es schafft, die Inhalte eines Semesters so gut in einen kurzen Vorlesungszeitraum zu komprimieren. Außerdem finde ich die Zusammensetzung der Dozenten spannend, da man einen Mix aus Professor*innen, aber auch aus Dozenten aus der Wirtschaft/Praxis hat. Davon bin ich großer Fan!

Wie kam der Kontakt zu PUMA als dualem Partner zustande?
Nach dem Abitur habe ich mich zu verschiedenen dualen Studiengängen und vor allem auch dualen Partnern informiert. Da ich selbst immer Sportinteressiert war und für mich die Arbeit in dieser Branche immer ein Traum war, kam ich sehr schnell zu der Entscheidung, mich bei PUMA zu bewerben. Deswegen war ich sehr glücklich, als ich dann die Zusage nach einigen Bewerbungsphasen erhalten habe.

Welche Aufgaben und Abteilungen hast du bei PUMA bisher durchlaufen? Gibt es ein Projekt oder eine Erfahrung bei PUMA, die dich bisher besonders geprägt hat?
In meinen bisherigen Praxisphasen bei PUMA war ich zuerst im Produktmanagement Motorsport Apparel und zuletzt im Global Strategy Team. Im Motorsport habe ich sehr produktnah gearbeitet und mich um zukünftige Kollektionen gekümmert, während ich im Strategy Team an vielen Analysen und Präsentationen für unseren Vorstand gearbeitet habe. Beide Abteilungen waren eine super spannende Erfahrung! Im Global Strategy Team hatte ich die Chance, an der Präsentation für das Line Freeze Grand Opening mitzuarbeiten. Das ist bei PUMA das größte firmeninterne Event, bei dem die nächsten Kollektionen vorgestellt werden und sehr viele globale PUMA-Mitarbeiter zu uns ins Headquarter kommen. Meine Folien dann auf der großen Bühne mit tausenden Zuschauern zu sehen war sehr cool!

Für alle Ahnungslosen unter uns: Was ist Flag Football und wie unterscheidet es sich vom Football? 
Flag Football ist eine kontaktärmere Variante des Football. Im Gegensatz zum Football ist unser Spielfeld kleiner und es stehen sich auf dem Feld immer 5 gegen 5 Spieler gegenüber. Bei uns hat die Offense außerdem immer 4 Downs (Spielzüge), um den Ball bis mindestens an die Mittellinie zu bewegen. Wenn das geschafft ist bekommt man neue 4 Downs, den Ball in die Endzone zum Touchdown zu bringen. Ein Touchdown gibt wie beim Football 6 Punkte, aber danach gibt es keinen Kickversuch. Man kann stattdessen einen 1-Punkt-Versuch von der 5-Yard Linie ausspielen oder einen 2-Punkt-Versuch von der 10-Yard Linie. Wenn man nicht den benötigten Raumgewinn erzielt, wechselt das Angriffsrecht. Außerdem sind unsere Spiele kürzer und wir spielen an einem Gameday meist drei Spiele, damit sich die weiten Anreisen zu den Auswärtsspielen in ganz Deutschland mehr lohnen. 

Seit wann spielst du Flag Football – und wie bist du zu den Würzburg Wombats gekommen?
Ich habe jetzt meine 3. Saison bei den Wombats gespielt, auf die ich damals über ein bisschen Recherche aufmerksam geworden bin. Ich habe mich schon immer für Football interessiert und wollte aber die kontaktärmere Variante spielen.

Als Wide Receiver laufe ich bei jedem Spielzug eine mit dem Quarterback vorher abgesprochene Route. Es wird immer von unserem Coach oder dem Quarterback im Huddle ein Spielzug aus unserem Playbook angesagt, damit alle genau wissen, was zu tun ist. Dementsprechend besteht mein Job einfach gesagt aus vielen kurzen Antritten, bei denen ich versuche, meinen Gegenspieler durch abgesprochene Richtungswechsel abzuschütteln und dann den Ball für Raumgewinn zu fangen. 

Wie unterstützt dich das Stipendium konkret – und wie wichtig ist dir diese Förderung?
Das Stipendium unterstützt einerseits etwas finanziell, aber für mich auch sehr wichtig ist der organisatorische Aspekt. Mit Jan Willner haben wir einen Ansprechpartner für alle Probleme, Terminkonflikte, etc. die auftreten, wenn wir beispielsweise mal schon freitags zu einem Auswärtsspiel anreisen oder ähnlichem. Ebenfalls finde ich den Austausch mit anderen Stipendiaten sehr interessant und hilfreich!

Flag Football wird 2028 erstmals olympisch. Hast du selbst das Ziel, dich für Olympia zu qualifizieren? Hast du selbst das Ziel, dich für Olympia zu qualifizieren?
Diese News war natürlich für alle Flag Footballer ein absolutes Highlight! Und das hat dem Sport meiner Meinung nach deutlich geholfen, auf dem Weg zu mehr Bekanntheit und Professionalisierung in Deutschland. Dieser Gedanke motiviert schon sehr stark!
Für mich wäre es natürlich ein Traum, bei den olympischen Spielen in Los Angeles für Deutschland antreten zu dürfen. Ich werde weiterhin versuchen, mich über die nächsten Saisons für die Tryouts der Nationalmannschaft zu empfehlen! Die Konkurrenz ist aber sehr stark, mittlerweile gibt es auch viele Tackle-Football Spieler, die ebenfalls um die limitierten Kaderplätze mitmischen. Aber ich versuche weiter, jedes Spiel meine besten Leistungen zu bringen und mich so möglicherweise für 2028 zu empfehlen.

Wie bringst du dein intensives Training mit dem Studium und den Praxisphasen bei PUMA unter einen Hut?
Das ist eine der größten Challenges! Vor allem dem geschuldet, dass mein Team ja in Würzburg ist und das Mannschaftstraining dort stattfindet. In der Praxisphase pendele ich von PUMA zum Training und gehe die entsprechenden Tage eher von der Arbeit. Ich kann mir meine Arbeitszeit frei einteilen und arbeite dann an anderen Tagen länger. In der Theoriephase ist das noch ein bisschen schwieriger, aber da die Saisonphase fast vollständig in der Praxis liegt kommt mir das zugute! Außerdem veranstalten wir häufiger auch am Wochenende Trainingseinheiten oder Trainingslager, die für mich natürlich einfacher zeitlich einzurichten sind. Und zu Videoanalysen kann ich mich einfach dazuschalten.

Du warst während deines Abiturs in Argentinien – wie kam es dazu, und was hast du aus der Zeit mitgenommen?
Eigentlich wollte ich schon in der 10. Klasse an einem Schüleraustausch für mehrere Monate mit einer Schule in Argentinien teilnehmen. Jedoch ging das damals aufgrund der Corona-Pandemie leider nicht. Der dafür zuständige Lehrer hat dann aber angeboten, dass ich nach meinem Abitur gehen könnte, da mein Gastschüler dort noch zur Schule geht. Da musste ich dann nicht lange überlegen und habe zugesagt. Das war wirklich eine tolle Zeit und ich habe viel über Land und Leute gelernt und mein Spanisch stark verbessert. Das Leben in einer argentinischen Familie war eine sehr interessante Erfahrung! 

Welche Rolle spielt interkulturelle Erfahrung für dich – sowohl im Studium als auch im Sport?
Ich reise selber sehr gerne und liebe es, mich mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen auszutauschen. Erst letztes Wochenende haben wir als Mannschaft wieder an einem internationalen Flag Football Turnier teilgenommen und dort gegen Mannschaften aus anderen europäischen Ländern, aber auch beispielsweise Mexiko gespielt. Das macht mir persönlich immer sehr viel Spaß, sich dann auch nach solchen Spielern mit anderen internationalen Athleten auszutauschen! Auch bei PUMA haben wir ein sehr internationales Arbeitsumfeld, was ich sehr mag.

Foto: Linagrafie