Knallbunte Portraits: Erste Ausstellung von Arti Diokle an der DHBW Heilbronn

Jimmy, Marilyn, Mick und Keith oder auch Mozart und Schopenhauer: In leuchtenden Farben und im Großformat blicken bekannte Prominente aus verschiedenen Jahrzehnten und Jahrhunderten von den weißen Wänden im Gebäude 4 der DHBW Heilbronn. Die erste Ausstellung des Künstlers Arti Diokle wurde am Donnerstag mit einer Vernissage eröffnet.

Die Geschichte beginnt vor drei Jahren: In der Pizzeria "Da Toni" in Gelmersbach hängen erste Gehversuche des Heilbronners Arti Diokle an den Wänden. Rektorin Prof. Dr. Nicole Graf wird auf die Werke des Künstlers aufmerksam und ermutigt ihn, seinen Weg weiterzugehen. Daher freute es sie ganz besonders, seine erste Ausstellung an der dualen Stuidenakademie in Heilbronn zu eröffnen: „Wir haben bereits über 20 Werkschauen und Ausstellungen ein künstlerisches Zuhause geboten“, sagt Graf in ihrer Einführung. Auch zu Zeiten der Corona-Krise hat die Hochschule regionalen Künstlern den Rücken gestärkt und Ausstellungen organisiert. Dass die Förderung ankommt, ist an diesem Abend sichtbar: Bereits vor Eröffnung der Vernissage erhält das erste Bild einen roten Punkt. Besonders gefiel der Rektorin, dass sie mehrfach von Studierenden auf die Werke angesprochen wurde. Zum Schluss ihrer Rede forderte sie die Gäste auf: „Suchen Sie sich doch einfach ihren Lieblingspromi aus!“

Nicht umsonst nennt sich Diokle auch hnx_artist: Er ist 1992 aus dem Kosovo nach Heilbronn gehogen und fühlt sich nach über 30 Jahren in der Neckarstadt durch und durch heimisch. Das zeigt sich auch in den ersten Heilbronner Motiven im Erdgeschoss: Rathaus, Experimenta und Käthchen hängen nebeneinander – in seiner ganz eigenen bunten Signatur umgesetzt.

Je mehr Farben, desto besser. Rot, orange, türkis, pink und nochmal rot: Auf Diokles Instagramaccount finden sich auch Schwarzweiß-Zeichnungen, aber knallbunt und wild entspricht ihm einfach am meisten. Portraits sind mittlerweile zu seiner Spezialität avanciert: Nachdem er die Person mit wasserfestem Stift skizziert hat, trägt er Schritt für Schritt und Schicht für Schicht die Farbe auf und gestaltet die Konturen. Dabei kommt hauptsächlich Acrylfarbe zum Einsatz, allerdings stellt ihn das bei sehr großen Werken schon mal vor eine Herausforderung. Acrylfarbe trocknet einfach sehr schnell. Manchmal setzt er den Spachtel ein, mal den Pinsel, einzelne Akzente setzt er auch in Ölfarbe.

So entsteht innerhalb einer Woche – oder auch mal drei oder vier Wochen – ein Portrait; oft malt er auch parallel an zwei Bildern und gönnt seinen Werken eine Pause. „Man muss immer wieder Abstand gewinnen und reflektieren, wie es weitergeht“, erzählt er. Diokle ist begeisterter Autodidakt, er hat sich alles selbst beigebracht, aber man merkt: Ihn treibt die Passion des Künstlers voran. Noch malt er im Wohnzimmer - oder bei schönem Wetter auf der Terrasse- was nicht immer einfach ist: Der Esstisch musste schon vor einiger Zeit den Leinwänden weichen. Doch seine Familie unterstützt seinen Traum, von der Kunst zu leben. Wie es nach der Ausstellung weitergeht, weiß er noch nicht, aber eins ist gewiss: „Die Liebe zur Malerei wird bleiben“.

Begleitet wurde die Vernissage von den melancholischen Liedern des Heilbronner Musikduos „Diebeskind“ mit Reinhold Weber an der Gitarre und Verena Schützle mit Klavier und Gesang.

Ausstellung von Arti Diokle
DHBW Heilbronn
Bis zum 6. Oktober 2024

Wochentags von 8:00-17:00 Uhr