Graduierung 2022: Knapp 400 Absolvent*innen der DHBW Heilbronn feierten ihren Abschluss

Ungefähr 400 Absolvent*innen der des DHBW-Jahrgangs 2019 feierten am letzten Samstag in der Aula auf dem Bildungscampus ihre Graduierung. Zum ersten Mal verabschiedete die Hochschule die Absolvent*innen des Studiengangs Wein – Technologie – Management, der vor drei Jahren an der DHBW Heilbronn und an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau (LVWO) Weinsberg startete. Die Graduierung gestaltete sich auf eine Weise, wie es die Studierenden von der DHBW Heilbronn gewohnt sind: mit einer persönlichen Note, viel Applaus und Zwischenrufen und geteilten Erinnerungen an die gemeinsame Studienzeit. Über den gesamten Tag hinweg wurden die insgesamt 18 Kurse der BWL-Studiengänge Food Management, Dienstleistungsmanagement und Handel und des kooperativen Studiengangs Wein – Technologie – Management in drei Veranstaltungen geehrt.

„Wir freuen uns besonders, Sie als ersten regulären Jahrgang wieder in Präsenz verabschieden zu dürfen“, begrüßte Rektorin Prof.in Dr.in Nicole Graf die knapp 400 Absolvent*innen und ihre Gäste in der Aula und fügte hinzu: „Für Ihren Jahrgang sind sämtliche Routinen aus den Fugen geraten. Von einem Tag auf den anderen wurde die Lehre komplett in den virtuellen Raum verlegt. Dieser besondere Tag heute soll ein unbeschwerter Tag sein, der umso wertvoller ist, wenn man auf die Welt um uns herum blickt“. Prorektor Prof. Dr. Tomás Bayón ist stolz auf die Alumni: „Das duale Studium wird nicht umsonst als Intensivstudium bezeichnet. Der Spagat, den Sie zwischen Theorie und Praxis gemeistert haben, ist nicht trivial.“

„Premiere gemeistert“
Peter Hauk MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, war eigens angereist, um sich persönlich von den ersten 16 Absovlent*innen im Studiengang Wein – Technologie – Weinmanagement zu verabschieden. Als Gründungsvater des neuen Studiengangs freute er sich besonders über die gelungene Kooperation zwischen der DHBW Heilbronn und der LVWO Weinsberg. Der „erste praxisintegrierte Studiengang im Weinbau“ sei hier entstanden. Die duale Hochschulausbildung im Weinbausektor schließe die Lücke im Bildungsangebot für den weinwirtschaftlichen Nachwuchs. Die zukünftigen Fach- und Führungskräfte seien gut für die Zukunft aufgestellt. „In den wechselnden Praxis- und Theoriephasen haben Sie Durchhaltevermögen bewiesen und gezeigt, dass Sie Ihren Beruf sehr ernst nehmen“, gratulierte der Minister den Absolvent*innen. Sie hätten damit ein „gutes Rüstzeug“ für die Herausforderungen der Zukunft im Weinbau. Die Premiere des neuen Studiengangs sei von allen Seiten hervorragend gemeistert worden. Auch Dr. Dieter Blankenhorn, Direktor der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg, findet nur lobende Worte für die Zusammenarbeit: „Wir vereinen im Studiengang das Beste aus zwei Welten“, die Kooperation finde auf Augenhöhe statt. Das große Engagement aller Beteiligten und die freundlich-kollegiale Zusammenarbeit habe den Studiengang zu etwas ganz Besonderem gemacht. Den Absolvent*innen gratulierte er zum Studienabschluss und rief sie dazu auf, weiterhin die Kontakte zu halten, Weiterbildungen zu nutzen und sich gesellschaftlich zu engagieren.  

Wenn Wandel mehr ist als nur leere Worte 
Die drei Gastredner in den Studiengängen BWL-Dienstleistungsmanagement, BWL-Food Management und BWL-Handel griffen das Thema Pandemie und Zeitenwandel auf: Oliver Vogt, Leiter Human Resources beim IT-Unternehmen und Dualen Partner Bechtle AG, betonte, dass Corona auch die Arbeitswelt radikal auf den Kopf gestellt habe. Die digitale Transformation, bisher oft nur ein Ausblick in ferne Tage, musste in kürzester Zeit umgesetzt werden. Auch mit ihrem Karrierebeginn starteten die Absolvent*innen in eine neue Arbeitswelt, in der viele Variablen neu definiert werden müssten: Führung, Mitarbeiterbindung und Meetingkultur. Für Jürgen Mäder, Geschäftsführer der EDEKA Südwest, ist 2022 das schwierigste Jahr seiner Karriere mit dem Beginn der Rezession, Lieferkettenproblemen und Nachwirkungen von Corona. Den Alumni gab er mit, dorthin zu schauen, wo es weh tut, und Entscheidungen auch gegen die Meinung des Mainstreams zu treffen.

Resilienz entwickeln in unsicheren Zeiten
Im Studiengang BWL-Dienstleistungsmanagement teilten sich die Absolventinnen Amina Mohamed und Verena Brönner das Mikrophon. In den Zeiten der Pandemie haben die Studierenden nicht nur besondere Herausforderungen gemeistert, sondern auch erlebt, was Solidarität bewirken kann. Man sei miteinander gewachsen und habe ich sich gegenseitig unterstützt. Jonathan Pirker aus dem Studiengang BWL-Handel würdigte die Leistungen der Frauen in seinem Jahrgang und rief dazu auf, mehr Frauen in Führungspositionen zu befördern. Eine große Zahl von Alumni – und das beweist die hohe Employability der DHBW-Absolvent*innen – hatten bereits kurz vor Studienende viele Anfragen von Headhuntern in ihrem Posteingang. Christian Mangels als Vertreter des Studiengangs BWL-Food Management betonte nochmals die Herausforderungen durch Corona, die „länger als gedacht“ den Studienalltag auf den Kopf stellten. Der Zusammenhalt indessen sei dadurch nicht beeinträchtigt worden und er denke jetzt noch mit Gänsehaut an viele gemeinsame Erlebnisse, wie etwa das Running Dinner, das ihn mit seinen Kommiliton*innen verbinde. Eva Niederhöfer, Alumna in Wein – Technologie – Management, sah ihren Kurs als „echte Rarität“, der nun über die letzen drei Jahre am Bildungscampus herangereift sei. Gemeinsam mit ihren Kommiliton*innen will sie „die Weinwelt erobern und mitgestalten“.

Alle Studierenden können auf eine soziale Komponente zurückgreifen, die in der Pandemie besonders geschult wurde: ihre Fähigkeit, sich schnell und erfolgreich Veränderungen anzupassen und Lösungen zu entwickeln.

Preis der Wirtschaftsjunioren und der Manfred Wahl Stiftung verliehen
Patricia Wahl, Tochter des Stiftungsgründers Manfred Wahl, gratulierte den Preisträger*innen Jasmin Beck, Markus Berner und Carolin Goldmann. Sie hatten sich in ihren herausragenden Bachelorarbeiten damit auseinandergesetzt, wie Firmen ökologisch, fair und zugleich unternehmerisch handeln können. Das Preisgeld ist mit 1.000 Euro dotiert.

Wolfgang Jung, Vorstand des Fördervereins der Wirtschaftsjunioren Heilbronn-Franken, überreichte die Urkunde der Jahrgangsbesten persönlich. Gewinnerin ist die Alumna Antonia Charlotte Rinsche, ehemalige Studentin der Studienrichtung BWL-Handel – Digitaler Handel. Dieser Preis ist ebenfalls mit 1.000 Euro dotiert.

Jahrgangsbeste der Studiengänge waren Antonia Charlotte Rinsche und Lara Welle im Studiengang BWL-Handel, Kim Ehmann im Studiengang BWL-Dienstleistungsmanagement, Sonja Kricheldorf im Studiengang BWL-Food Management und Markus Berner im Studiengang Wein – Technologie – Management.

Gemeinsam für die Zukunft
Showdown und Höhepunkt war das Hütewerfen in den Studiengängen. Während der Saal in Rot erstrahlte, spielte die Band und musikalische Begleitung des Tages Velvet, Jazz-, Pop- und Soulklassiker. Die Zukunft ist unsicher und voller Umwälzungen: „Alle Chancen und Wege stehen ihnen wieder offen, aber sie tragen auch eine große Verantwortung, die Herausforderungen unserer Zeit anzunehmen und anzupacken“, verabschiedete Rektorin Graf die Alumni in ihr Berufsleben.