DAAD-Preis 2023 geht an den Food-Management-Studenten Michael Michael aus Indonesien

Für Kaffeeliebhaber*innen ist es klar: Java in Indonesien ist auf jeden Fall ein Mekka für besten Kaffeegenuss. Unser diesjähriger Preisträger Michael Michael hat diese Passion vielleicht aus seiner Heimat mitgebracht, auf jeden Fall plant er, sich in einigen Jahren mit einem Specialty Coffee Shop selbstständig zu machen. Wir können viel erwarten in der Zukunft, denn schon während seines Studiums hat Michael sich für Flüchtlinge und indonesische Studierende engagiert und ist jetzt dabei, in einem Specialty Kaffeegeschäft erste Erfahrungen für die Selbstständigkeit zu machen.

Wie haben Sie sich damals Deutschland eingelebt? Und wie haben Sie die Unterschiede zwischen Indonesien und Deutschland empfunden?
Die Frage wie ist für mich schwer zu beantworten, denn ich wollte nach dem Abitur schon immer in Deutschland studieren. Am Anfang war es für mich sehr schwer, weil es sehr viele Kulturunterschiede gibt. Nach einer gewissen Zeit habe ich mich an Deutschland gewöhnt und jetzt kann ich es mir schwer vorstellen wieder in Indonesien zu leben. Also kurz gesagt, ich hab es einfach akzeptiert, dass ich bleiben werde und passe mich gerne an die Kultur an.

Es gibt sehr viele Unterschiede zwischen Indonesien und Deutschland. In Indonesien ist es generell sehr lebendig. Es gibt Unmengen an Restaurants, Shopping Malls, Cafés und anderen Geschäften. die man besuchen kann. Mein Betrieb ist in Darmstadt und nach zwei Jahren hatte ich gefühlt schon alle Restaurants und Kneipen kennengelernt. In Indonesien kann man sich das nur schwer vorstellen. Andererseits gibt es hier soziale Sicherheit für alle. Wenn ich später eine Familie hätte, dann wären alle mitversichert (Krankenversicherung, Rentenversicherung …) Auch die Lebensqualität und die Work-Life-Balance sind hier auch sehr gut im Vergleich zu Indonesien.

Erzählen Sie kurz etwas über sich.
Mein Name ist Michael, habe leider keinen Nachnamen und bin 31 Jahre alt. Ich habe damals Maschinenbau studiert. Das war leider nicht so mein Fall. Nebenbei hatte ich in einem Restaurant gearbeitet. Dabei habe ich gemerkt, dass mich die Gastronomie und vor allem das Thema Specialty Coffee sehr begeistern. So bin ich letztendlich im dualen Studiengang Food Management gelandet.

Wie haben Sie Ihr Studium in Deutschland erlebt? Wie haben Sie die Zeit der Pandemie erfahren? Konnten Sie die Auslandserfahrung trotzdem genießen?
Das Studium finde ich ganz gut, wir haben viele externe Dozenten, die sich tatsächlich in ihrer Arbeit mit dem Thema beschäftigen, über das sie referieren, z.B. wird das Modul Recht von einem Anwalt gelehrt. Ich war leider noch nie im Ausland, aber die Pandemiezeit war für mich eigentlich angenehm, weil ich sowieso meistens zu Hause bleibe. Die Möglichkeit, an die Vorlesungen online teilzunehmen, war für mich perfekt.

Was werden Sie mit dem Preisgeld machen?
Bis jetzt habe ich noch keine konkreten Pläne, möchte mir aber eine Zukunft in Darmstadt aufbauen und dafür kann ich das Preisgeld gut gebrauchen.

Wie sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Ich arbeite gerade in einem Specialty Coffee Geschäft um Erfahrungen zu sammeln und ich habe vor, in den nächsten Jahren mein eigenes Coffee-Geschäft zu eröffnen.

Alle DAAD-Preisträger werden für ihr gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet. Wie haben Sie sich engagiert?
Ich war bei ziemlich vielen sozialen Veranstaltungen, z.B. run4water, ich bin aktiv in meiner Gemeinde in Frankfurt tätig. Dort haben wir zum Beispiel gemeinsam Flüchtlingen geholfen, eine Arbeitserlaubnis zu erhalten. Ich habe Deutschkurse für neue Studenten aus Indonesien gegeben und Workshops für soziale Themen besucht.