Gesundheitswesen im Umbruch

Auf welchen Kanälen beschaffen sich Konsumenten heutzutage Informationen zu gesundheitsrelevanten Themen? Dr. Internet oder doch ganz klassisch Hausarzt und Apotheker? Welche Geheimrezepte gibt es, um komplexe Gesundheitsleistungen erfolgreich zu bewerben? Gibt es den typischen gesundheitsorientierten Konsumenten? Gehört die Zukunft tatsächlich der Internetapotheke?

Gesundheitswesen im Umbruch: Forschungskolloquium zu Trends und Treibern des Healthcare Marketing

Fragen wie diese untersuchten Studierende der DHBW in drei angewandten Marktstudien rund um das Thema Healthcare Marketing. Ihre Ergebnisse präsentierten sie am 5. Juni 2014 an der DHBW Stuttgart.

Das Zentrum für empirische Forschung (ZEF) führt mit Studierenden empirische Forschungsprojekte zu zukunftsweisenden Fragestellungen durch. Mit im Boot waren erstmals auch Studierende des Campus Heilbronn – ein vielversprechender Ansatz der standortübergreifenden Zusammenarbeit auf dem Gebiet der kooperativen Forschung.

Auf dem Forschungskolloquium hatten die Nachwuchswissenschaftler Gelegenheit, ihre Ergebnisse einem breiten Fach- und Praxispublikum zu präsentieren. Der wissenschaftliche Leiter, Prof. Dr. Marc Kuhn, stellte zufrieden fest: »Unsere Studierenden müssen sich hier in der kritischen Diskussion mit den Fachexperten behaupten.«

Susann Mörstedt, Vorstandsreferentin der HALLESCHE Krankenversicherung a.G. – ein duales Partnerunternehmen, war unter den über 100 Gästen des Kolloquiums: »Es ist beeindruckend, dass ein solches wissenschaftliches Level bereits im Bachelorstudium erreicht wird. Der Abend hat wertvolle Erkenntnisse für die Branche geliefert.«

Integrierte Kommunikation

Einzelne Studienergebnisse überraschen: So hat eine Stuttgarter Projektgruppe herausgefunden, dass zahlreiche  Konsumenten und Patienten der Meinung sind, Anbieter im Gesundheitswesen würden zu stark auf Online-Information setzen. Gefordert wird eine verstärkt integrierte und abgestimmte Kommunikation z.B. zwischen Ärzten und Pharmafirmen. Auch wenn ein großes Informationsinteresse an ernsthaften Krankheitsbildern besteht, soll die Visualisierung des Informationsmaterials grundsätzlich positiv belegt sein. »Die Raucherlungen aus dem Biologiebuch« sind bspw. demzufolge aus benutzerfreundlichen Medizinportalen zu verbannen.

Klassische Apotheke bevorzugt

Interessant sind auch die Wünsche der Verbraucher bei der Absatzkanalwahl: Die klassische Apotheke wird neueren Formen wie Shop-in-Shop Modellen oder Internetapotheken deutlich vorgezogen. Die Schaffung von Vertrauen - da sind sich alle befragten Pharmafirmen, Apotheken und Endkunden einig - ist die zentrale Herausforderung für eine erfolgreiche Kommunikation im Gesundheitswesen. Ein Appell an einige Arzneimittelhersteller, Werbemaßnahmen zu überdenken.

Neuer Lifestyle-Typ

Im Rahmen des Integrationsseminars im 6. Semester haben Studierende des Studiengangs BWL-Dienstleistungsmanagement (Sportmanagement) des Campus Heilbronn unter der Leitung von Prof. Dr. Zajontz durch eine empirische Umfrage einen neuen Lifestyle-Typ identifiziert, der sich durch hohen aktiven wie passiven Sportkonsum auszeichnet und großen Wert auf gesunde Ernährung legt. Im Sinne eines wirksamen Employer Branding sollten Unternehmen rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um dieser neuen Zielgruppe durch entsprechende Angebote Rechnung zu tragen. Durch ein ausgewogenes Kantinenangebot oder Fitness-Aktionen und anderes mehr können Unternehmen diese Mitarbeiter-Gruppe langfristig an sich binden und ihr Image als Arbeitgeber verbessern.

Hier geht es zum TV-Campus-Report der Veranstaltung: <link http: www.youtube.com external-link-new-window externen link in neuem>www.youtube.com/watch