DHBW feiert 40-jähriges Jubiläum des Dualen Studiums

Stuttgart, 23. September 2014 – Mit einem außergewöhnlichen Programm und hochkarätigen Gästen hat die Duale Hochschule Baden-Württemberg heute gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das 40-jährige Jubiläum des Dualen Studiums in Baden-Württemberg gefeiert. Rund 1.400 Gäste – darunter auch Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, Zeitzeugen aus den Gründungsjahren sowie zahlreiche Ehrengäste – nahmen an dem Festakt im Mannheimer Congresscenter Rosengarten teil.

Ministerpräsident Wilfried Kretschmann, der leider kurzfristig verhindert war, gratulierte in einer Videobotschaft und betont: »Die Duale Hochschule Baden-Württemberg hat viel erreicht. Sie hat sich nach fünfjähriger Phase im Hochschulsystem bestens etabliert und einen Namen gemacht. (…) Die Duale Hochschule Baden-Württemberg ist für das duale Studium in der Bundesrepublik Deutschland Taktgeber und Maßstab zugleich.«

Was im Jahr 1974 mit knapp 200 Studierenden und 60 Firmen an den Standorten Stuttgart und Mannheim begann, hat sich mit rund 34.000 Studierenden und 9.000 Dualen Partnern inzwischen zur größten Hochschule in Baden-Württemberg entwickelt; aus der Berufsakademie ging schließlich im Jahr 2009 die Duale Hochschule Baden-Württemberg hervor.

Mit dem Modellversuch »Berufsakademie« betrat Baden-Württemberg 1974 Neuland: Erstmals kooperierten Wirtschaft und Staat, um für Abiturientinnen und Abiturienten eine praxisnahe Alternative zum klassischen Hochschulstudium zu schaffen. Die Stuttgarter Unternehmen Daimler-Benz, Robert Bosch und Standard Elektrik Lorenz (SEL) entwickelten 1972 mit der Württembergischen Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA) und der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Neckar ein neues Hochschulkurssystem: das »Stuttgarter Modell«. Die Kombination aus Ausbildung und Studium versprach Abiturienten gleiche Verdienst- und Aufstiegschancen wie bei einem Universitätsstudium – nur in kürzerer Zeit. Das Modell enthielt bereits die wesentlichen Merkmale, die das Duale Studium noch heute auszeichnen, wie zum Beispiel den Wechsel von Praxisphasen im Unternehmen und Studienphasen an der Hochschule sowie die enge Verzahnung von Theorie und Praxis.

Gestartet ist die Berufsakademie Baden-Württemberg 1974 mit Studiengängen in den Bereichen Wirtschaft und Technik, ein Jahr später kam der Bereich Sozialwesen hinzu. Bis 1981 folgten – nach Stuttgart und Mannheim – sechs weitere Standorte in Villingen-Schwenningen, Heidenheim, Ravensburg, Karlsruhe, Mosbach und Lörrach. Durch ihre Kompetenzen und ihre enge Vernetzung mit den regionalen Unternehmen und sozialen Einrichtungen sind die Standorte damals wie heute die tragenden Säulen der Berufsakademie beziehungsweise der DHBW. Das Studienangebot wird kontinuierlich erweitert und an die spezifischen Anforderungen der Dualen Partner und des Arbeitsmarktes angepasst.

Selbst auf anderen Kontinenten findet das Modell des Dualen Studiums Nachahmer – beispielsweise in Kolumbien, Indonesien und China; 2004 entstand z. B. die erste chinesische Berufsakademie in Shiyan. Die DHBW begann früh mit ihrer Internationalisierungsstrategie: 1997 starteten in Lörrach die ersten trinationalen Studiengänge. Seitdem werden zunehmend mehr englischsprachige Lehrveranstaltungen angeboten, und Auslandsaufenthalte sind in nahezu allen Studiengängen möglich. Die DHBW kooperiert dabei mit inzwischen über 200 internationalen Hochschulen und Universitäten.

Am 1. März 2009 begann für die baden-württembergische Berufsakademie dann eine neue Zeitrechnung: Sie wurde in die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) umgewandelt und erhielt Hochschulstatus. Die neue Organisationsstruktur mit einer zentralen und einer dezentralen Ebene ermöglicht es, Synergieeffekte zu nutzen und gleichzeitig die spezifischen Stärken der Standorte zu erhalten. Außerdem erhielt die DHBW den Auftrag zur kooperativen, anwendungsorientierten Forschung.

Ihre Erfolge sieht die DHBW als Ansporn, den eigenen Qualitätsansprüchen weiterhin gerecht zu werden und sich darüber hinaus stetig zu verbessern. Zu den zentralen Herausforderungen der kommenden Jahre zählen – neben einer soliden Finanzierungsbasis der Hochschule – in erster Linie die weitere Internationalisierung mit einem deutlichen Ausbau des Anteils ausländischer Studierender sowie die Weiterentwicklung des Masterangebots im neu gegründeten Center for Advanced Studies (CAS). Dem Markenkern der DHBW entsprechend können die Studierenden bei diesem berufsbegleitenden und berufsintegrierenden Konzept ihr Beschäftigungsverhältnis während ihres Masterstudiums beibehalten. Die Weiterqualifizierung erfolgt gemeinsam mit den Unternehmen und sozialen Einrichtungen, welche die beruflichen Ziele ihrer Nachwuchskräfte dadurch gezielt und bedarfsorientiert fördern können.

Prof. Reinhold R. Geilsdörfer, Präsident der DHBW, blickt angesichts des 40-jährigen Jubiläums des Dualen Studiums optimistisch in die Zukunft: »Ich bin mir sicher, dass es der DHBW gemeinsam mit ihren Dualen Partnern gelingen wird, das Studienangebot kontinuierlich weiterzuentwickeln und mit unseren hohen Qualitätsansprüchen diese Erfolgsgeschichte noch viele Jahre fortzusetzen.«